Früherkennung ist #Tastsache

Von: Allianz Redaktion
Lesezeit: 4 min
Veröffentlicht am: 01.10.2025

Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen in Österreich und kann gleichzeitig jede Person mit Brustgewebe betreffen – also auch Männer sowie trans und nicht-binäre Menschen. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen die Selbstuntersuchung Schritt für Schritt, erklären die Früherkennungswege in Österreich und nennen wichtige Anlaufstellen. 

Die Selbstuntersuchung stärkt Ihr Körperbewusstsein und hilft, Veränderungen rechtzeitig zu bemerken. Sie ersetzt nicht die ärztliche Untersuchung oder die Mammografie.

Der beste Zeitpunkt, um die Brust abzutasten ist einige Tage nach der Periode. Personen ohne Zyklus sollten einen fixen Monatstermin wählen. Besonders hilfreich ist es, sich Kalendereinträge einzustellen.

1) Sichtprüfung vor dem Spiegel

  • Schultern lockern, Arme erst hängen lassen, dann heben und in die Hüften stemmen
  • Achten Sie auf Formveränderungen, Asymmetrien, Einziehungen/Dellen, Rötungen, „Orangenhaut“, Schuppung, eingezogene Brustwarze oder Sekretion 

2) Abtasten im Stehen (z. B. unter der Dusche)

  • Mit den Kuppen der mittleren drei Finger tasten
  • Systematisch vorgehen: in Bahnen von außen zur Brustwarze oder spiralförmig von außen nach innen
  • In verschiedenen Drucktiefen prüfen (oberflächlich, mittel, tiefer)
  • Brustwarze vorsichtig drücken: Tritt Flüssigkeit aus? 

3) Abtasten im Liegen

  • Einen Arm über den Kopf legen, mit der anderen Hand die Brust systematisch tasten
  • Achselhöhlen und Bereiche über/unter dem Schlüsselbein mitprüfen
  • Ablauf an der anderen Seite wiederholen

Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn eines dieser Zeichen neu auftritt oder sich verändert:

  • Knoten/Verhärtung in Brust oder Achselhöhle
  • Einziehungen der Haut oder eingezogene Brustwarze
  • Rötung, Schuppung, „Orangenhaut“
  • Sekretion/Blutung aus der Brustwarze (einseitig/neu)
  • Deutliche Asymmetrie oder ungeklärte Form-/Größenänderung
  • Anhaltende Schmerzen oder Entzündung ohne erkennbare Ursache

Regelmäßige Kontrollen bei Ihrer/Ihrem Gynäkolog:in oder Hausärzt:in ergänzen den Selbstcheck. Bei Verdacht folgen bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel die Mammografie. 

Die Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. 45- bis 74-jährige Personen können alle zwei Jahre kostenlos eine Mammografie durchführen lassen. Weitere Informationen gibt es hier

Vor allem bei dichtem Drüsengewebe dient der Ultraschall als ergänzende Bildgebung zur Mammografie.

Bei familiär/genetisch erhöhtem Risiko kann ein MRT zusätzlich empfohlen werden.

Erste Abklärung, ggf. Überweisung zur diagnostischen Mammografie (bei Beschwerden jederzeit). 

Informationen zu Mammografie – mehr dazu

Beratung – auch psychoonkologisch – für Betroffene & Angehörige mehr dazu 

Jedes Jahr im Oktober steht die Brustgesundheit weltweit im Fokus. Ziel der Initiative ist Aufklärung: Warnzeichen früh erkennen, Untersuchungen wahrnehmen und bei Auffälligkeiten rasch handeln – ohne Angst, dafür mit klaren nächsten Schritten. Der Monat richtet sich an Frauen, aber ausdrücklich auch an Männer sowie trans und nicht-binäre Menschen mit Brustgewebe. 

Empfohlen wird diese Untersuchung im Alter zwischen 45 und 74 Jahren. Bei Beschwerden gilt die diagnostische Abklärung unabhängig vom Alter.

Eine hohe Dichte ist häufig, insbesondere bei jüngeren Personen, und kann die Beurteilbarkeit der Mammografie erschweren. Bei einem dichten Brustgewebe kann der Ultraschall als ergänzende Untersuchungsmethode eingesetzt werden