Akupunktur in der Schwangerschaft

Autorin: Claudia Kopriva, Hebamme (Gastartikel)
Lesezeit: 4 Minuten
Veröffentlicht am: 14.05.2025

 

Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit – voller Vorfreude, aber manchmal auch begleitet von körperlichen Beschwerden, die belasten können. Übelkeit, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme gehören für viele werdende Mamas dazu. Doch es gibt sanfte Wege, um Linderung zu finden: Die Schwangerschaftsakupunktur kann hier eine wohltuende Unterstützung sein. Sie hilft dabei, das innere Gleichgewicht zu stärken und den Körper in seiner natürlichen Regulation zu unterstützen – und das ganz ohne Medikamente. Auch in der Geburtsvorbereitung kann sie spürbar Positives bewirken.
Auch wenn alles „normal“ verläuft, spüren viele Schwangere hin und wieder Unwohlsein oder Schmerzen. Schwangerschaftsakupunktur kann dabei helfen, diese Beschwerden zu mildern – behutsam und wirkungsvoll. Besonders gute Erfahrungen gibt es bei Wasseransammlungen (Ödemen), Übelkeit, Sodbrennen und Schwangerschaftserbrechen. Auch Rückenschmerzen, Beschwerden im Beckenbereich oder Schlafstörungen lassen sich durch gezielte Akupunktur oft deutlich lindern.

In den letzten Wochen vor der Geburt bereitet sich der Körper auf das große Ereignis vor – und genau hier kann die Akupunktur auf sanfte Weise begleiten. Sollte sich Ihr Baby in einer Beckenendlage befinden, kann sie den natürlichen Impuls zur Drehung unterstützen. Auch Ängste und innere Anspannung, die viele Frauen in dieser Phase spüren, lassen sich mit Hilfe der Akupunktur gut auffangen. Sie hilft Ihnen, zu entspannen, loszulassen und Ihrem Körper zu vertrauen.

Die Schwangerschaftsakupunktur kann außerdem die Öffnung des Muttermundes erleichtern – ein wichtiger Schritt für einen guten Start in die Geburt. Denn wenn Angst, Anspannung und Schmerz sich gegenseitig verstärken, entsteht ein Kreislauf, der durch achtsame Begleitung mit Akupunktur durchbrochen werden kann. Das Ergebnis: weniger Schmerzen, weniger Bedarf an Schmerzmitteln – und oft auch eine kürzere Geburtsdauer. Studien zeigen, dass sich die Geburt durch Akupunktur in den letzten vier Schwangerschaftswochen im Durchschnitt um bis zu zwei Stunden verkürzen kann.

Für eine geburtsvorbereitende Akupunktur empfiehlt sich der Beginn ab der 36. Schwangerschaftswoche. In der Regel wird sie einmal pro Woche für jeweils 20 bis 30 Minuten angewendet, um den Körper gezielt und sanft auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten.

Schwangerschaftsakupunktur gilt als eine sehr sichere Methode in der Schwangerschaft. Studien belegen, dass Nebenwirkungen äußerst selten sind und in der Regel nur in milder Form auftreten – beispielsweise durch kleine Blutungen an der Einstichstelle oder leichte Müdigkeit nach der Behandlung.

Voraussetzung für die sichere Anwendung ist die Durchführung durch entsprechend qualifiziertes Fachpersonal sowie die Verwendung steriler Einmalnadeln.

Eine vorherige Rücksprache mit der behandelnden Ärztin, dem behandelnden Arzt oder der betreuenden Hebamme ist in jedem Fall empfehlenswert, um die Akupunktur individuell in die Schwangerschaftsbegleitung integrieren zu können.

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Das Rudolfinerhaus Geburtshilfeteam bietet Akupunktur als Zusatzleistung in der Schwangerschaft und zur Geburtsvorbereitung an. Je nach Krankenkasse oder Zusatzversicherung gibt es individuelle Kostenübernahmen.
Die Allianz Wahlarztversicherung übernimmt die Kosten je nach gewähltem Paket anteilig bis zum jeweiligen Limit.
Claudia Kopriva ist Hebamme in der Rudolfinerhaus Privatklinik und brennt nach über 30 Jahren noch immer für diesen Beruf. Sie gestaltet die Geburt für Frauen so individuell wie möglich, unter anderem auch durch den Einsatz von Akupunktur.
Claudia Kopriva ©