Skihelm Tipps

Skihelm: Tipps für den Kauf

Von: Allianz Redaktion / Lesezeit: 2 Min / veröffentlicht am 31.01.2020

Mehr als 50 Millionen Schitage zählen Österreichs Touristiker Jahr für Jahr. Eine Zahl mit großer Bedeutung für die heimische Wirtschaft. Hinter den Jubelzahlen für Tourismusbetriebe stehen aber auch hohe Unfallzahlen: Mehr als 52.000 Wintersportler landen Jahr für Jahr in Spitälern.

Um Verletzungen zu vermeiden, sollte der Ski-Ausrüstung – besonders dem Skihelm – hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden. Denn der Kopf ist der wichtigste Teil des Körpers und sollte daher jeder Zeit umfassenden Schutz genießen. Den richtigen Helm zu finden, ist jedoch gar nicht so einfach, da viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sind. Folgende Checkliste von helmexpress.com soll daher Hilfestellung bei der Kaufentscheidung eines Skihelms leisten.

Skihelm: Tipps für den Kauf

Aus welchen Materialien ein Skihelm gefertigt wird, hängt vom jeweiligen Hersteller ab. Die Außenschalen von eher preiswerten Modellen werden häufig durch das Spritzgussverfahren aus Kunststoffen wie Polykarbonat oder ABS gefertigt. Die Innenschalen bestehen aus EPS-Hartschaum. Während Innen- und Außenschale vor einigen Jahren lediglich punktuell verklebt wurden, erfolgt die Verbindung heute durch das InMould-Verfahren, das eine vollflächige Verklebung ermöglicht. So kann auch bei preiswerten Skihelmen eine hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht gewährleistet werden.

Hochpreisige Modelle verfügen über Außenschalen aus Fiberglas oder Carbon. Der höhere Preis wird durch die relativ aufwendige Verarbeitung dieser Materialien bedingt. Die Widerstandskraft sowie die Lebensdauer sind jedoch deutlich höher als bei Kunststoffen. In diesem Bereich kommen immer wieder neue Sicherheitstechniken zum Einsatz. Das von schwedischen Ingenieuren entwickelte System MIPS kombiniert beispielsweise zueinander bewegliche Innen-und Außenschalen, die einwirkende Stoßkräfte ablenken und absorbieren.

Am wichtigsten sind die Passgenauigkeit und der Tragekomfort. Sitzt der Helm zu locker, kann er im Falle eines Sturzes keinen 100-prozentigen Schutz gewährleisten. Sitzt der Helm zu eng, wird der Träger hingegen Schmerzen durch den unangenehmen Druck am Kopf bekommen. Sollten zwei verschiedene Größen zur Auswahl stehen, ist es im Zweifelsfall ratsam, immer den engeren zu nehmen. Zur eigenen Sicherheit sollte zudem darauf geachtet werden, dass der Helm mit einem Sicherheitszertifikat versehen ist. Dies beweist, dass der Helm nach den vorgeschriebenen Sicherheitsrichtlinien geprüft wurde.

Die Polsterung der Helm-Innenschale ist ein Indikator für die Qualität des jeweiligen Skihelms. Diese besteht möglichst aus einem weichen und angenehmen Material, welches entstehende Feuchtigkeit zuverlässig absorbiert. Im Idealfall ist das Innenpolster herausnehmbar, sodass es bei häufiger Benutzung gesondert gewaschen werden kann. Bei einigen Herstellern kann das Polster sogar an die jeweilige Kopfform des Trägers angepasst werden.

Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, dass der Kinnriemen verstellbar ist und ebenfalls gepolstert wurde. Er sollte gut sitzen und nicht einschnüren, sodass Scheuerstellen vorgebeugt werden kann. Im Optimalfall ist der Öffnungsmechanismus zudem so einfach gestaltet, dass er auch mit Handschuhen betätigt werden kann. Ein guter Skihelm zeichnet sich auch dadurch aus, dass er mit Lüftungsschlitzen versehen ist. Diese sollten nach Bedarf flexibel eingestellt werden können.

Der empfohlene Preis für einen Skihelm hängt stark von der Häufigkeit der Benutzung, dem Fahrstil sowie den jeweiligen Einsatzgebieten ab. Für einen guten Helm sollte man jedoch mindestens 80 € ausgeben. Bei Modellen unterhalb dieser Grenze ist Vorsicht geboten.
Bei Kindern sollte darauf geachtet werden, dass der Helm auf Alter, Größe und Gewicht abgestimmt ist. Denn im Falle eines Sturzes muss die Nackenmuskulatur das Gewicht des Helmes zusätzlich mit stützen. Dies ist bei jüngeren Kindern oftmals noch nicht möglich. Bei Erwachsenen ist das Gewicht des Helms weniger relevant.
Am leichtesten lässt sich der Kopfumfang mit einen Maßband messen. Im Notfall kann auch ein Faden genommen werden, dessen Länge anschließend mit einem Lineal bestimmt wird. Um den Kopfumfang zu ermitteln, sollte immer die stärkste Stelle des Kopfes gemessen werden. Hierbei handelt es sich um die Stelle über den Ohren. Der gemessene Umfang entspricht dann der jeweiligen Helmgröße.

Wie bereits erwähnt, sollte der Helm möglichst eng am Kopf sitzen, jedoch auch nicht zu eng. Bei der Anprobe dürfen dicker gepolsterte Helme etwas straffer sitzen, da diese später etwas nachgeben und sich mit der Zeit an die Kopfform anpassen. Wackeln darf ein Helm hingegen auf keinen Fall bei der Anprobe.

Um zu prüfen, ob der Helm eng genug sitzt, kann man einen einfachen Trick anwenden: Kinnriemen öffnen und ein wenig mit dem Kopf wackeln. Sitzt der Skihelm dennoch fest, ohne dass er verrutscht, ist die Passform optimal.

Handelt es sich um einen Helm mit Polsterung oder Ohrwärmern, bedarf es in der Regel keines weiteren Kälteschutzes. Fehlen diese allerdings, sollte eine dünne Mütze darunter getragen werden. Hierbei muss jedoch sichergestellt werden, dass der Skihelm durch das Material nicht rutschen kann. Fehlt dem Skihelm ein Visier, dann ist zudem eine Skibrille unerlässlich. Diese sollte bestenfalls gemeinsam mit dem Helm angeschafft werden, sodass diese von der Passform aufeinander abgestimmt werden können.

Bei sturzfreier Benutzung kann man damit rechnen, dass ein Skihelm ca. drei bis vier Jahre verwendet werden kann. Dies ist jedoch abhängig von Lagerung und den Temperaturen, welchen er ausgesetzt wurde. Die erhöhte UV-Strahlung in Bergregionen sorgt ferner dafür, dass Kunststoffhelme nach einiger Zeit spröde werden. Werden die ersten Anzeichen dafür an der Außenschale deutlich, sollte der Helm schnellstmöglich ausgetauscht werden, da die Sicherheit nicht mehr vollumfänglich gewährleistet ist.

Stürze und leichte Schläge beschleunigen den Alterungsprozess ebenfalls erheblich. Weist der Helm nach einem Sturz deutliche Kratzer oder Risse auf, sollte er nicht weiter verwendet werden. Da Reparaturen an der Außenschale meist in keinem Verhältnis zum ursprünglichen Kaufpreis stehen, ist es meistens sinnvoller, einen beschädigten Helm durch ein neues Modell auszutauschen.

  • Fast alle Kinder unter 15 Jahren verwenden einen Helm bei der Ausübung des Pistensports (99% der unter 7-Jährigen, 97% der 7-14-Jährigen).
  • Bei den 15+ Jährigen tragen etwa 8 von 10 einen Helm (83%).
  • Die Helmtragequote liegt beim Skifahren höher als beim Snowboarden. Mehr als 52.000 Wintersportler landen Jahr für Jahr im Spital.
  • Alle vier Minuten passiert in Österreich in der Wintersaison ein Wintersportunfall, die Dunkelziffer liegt noch viel höher.
  • Risikofaktor Nummer Eins ist der Ski- bzw. Snowboardfahrer selbst. Die meisten aller Unfälle passieren ohne Fremdverschulden.
  • 94 von 100 aller Pistensportunfälle sind Alleinunfälle, nur 6 von 100 sind Zusammenstöße mit anderen Pistenbenützern.
  • Die größten Risikofaktoren darunter sind zu hohe Geschwindigkeiten und die damit verbundene Selbstüberschätzung sowie Übermüdung, mangelnde Konzentration und Kraftlosigkeit, also kurz gesagt: fehlende Fitness.
  • 60 Prozent haben keine private Unfallversicherung