Von: Instahelp
Lesezeit: 5 min
Aktualisiert am: 07.08.2025
Warum Diäten so selten erfolgreich sind

Diesmal schaffe ich es: Nahrungsaufnahme nur von 10:00 bis 18:00 Uhr und in dieser kostbaren Zeit des “Nicht-Hungerns” natürlich auch nur Dinge ohne Zucker, böse Kohlenhydrate oder gefährliches Fett und mit mindestens zwei Stunden Abstand zwischen den gefühlt mikroskopisch kleinen Portionen. Diesmal muss es einfach klappen mit dem Wunschgewicht!
Kommt Ihnen dieser Gedanke bekannt vor? Kennen Sie dann auch das Gefühl, dass Sie sich nach so einem Tag der planmäßigen Nahrungsaufnahme eigentlich nur müde und zittrig fühlen? Gestresst vom strengen Ernährungsplan und unzufrieden noch dazu, weil Sie nie satt ins Bett gehen können?
Okay, die Waage belohnt Sie nach wenigen Wochen mit freudig purzelnden Kilos - der tosende Applaus aus dem Umfeld fehlt aber häufig, weil wir zwar an Gewicht verlieren, dafür aber auch an Leichtigkeit und Lebensfreude. Spätestens dann, wenn wir merken, dass wir - wieso geschieht das nur immer wieder - allein durchs Anschauen einer Pizza wieder 1 Kilo zugenommen haben.
Zuerst denken - dann essen!
1. Keine Verbote
Unser Gehirn ist manchmal wie ein kleines, trotziges Kind, das genau das haben möchte, was verboten ist. Dinge, die unerreichbar sind, lösen in uns einen besonderen Impuls aus, danach zu streben.
Was Sie tun können? Versuchen Sie, ein gesundes Mittelmaß zu finden und streichen Sie keine Nahrungsmittel komplett von Ihrem Plan - es sei denn, Sie leiden an bestimmten Unverträglichkeiten.
2. Verwenden Sie Nahrungsmittel nicht als Belohnung
Indem wir Essen als Belohnung einsetzen, aktivieren wir in unserem Gehirn das so genannte “Belohnungssystem” - das selbe Zentrum, das auch an der Entstehung von Süchten beteiligt ist. Durch diverse biologische Prozesse fixieren wir uns auf Nahrungsmittel, mit denen wir uns belohnen, noch viel stärker und es fällt zunehmend schwerer, das Essverhalten zu kontrollieren.
Was Sie tun können? Belohnen Sie sich auf jeden Fall - aber mit anderen Dingen! Wie wäre es mit einem neuen Sommerkleid oder Ihrem Lieblings-Smartphone für das Erreichen Ihres Zielgewichts.
3. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten
Sehr häufig essen wir gar nicht, weil wir wirklich hungrig sind, sondern einfach aus Langeweile oder Gewohnheit. Hey, es ist doch gerade Mittagszeit - da muss ich doch jetzt eine warme Mahlzeit zu mir nehmen. Und am Abend zur Prime Time? Da gehört die Packung Chips doch einfach dazu.
Was Sie tun können? Ersetzen Sie alte Gewohnheiten durch neue Rituale und versuchen Sie, nur dann zu essen, wenn Sie wirklich Hunger verspüren.
4. Lernen Sie, achtsam zu essen und zu genießen
Warum haben wir Menschen es nur immer so eilig? Wir hetzen von einem Termin zum nächsten, das Smartphone dabei immer zwischen unseren Fingern - es könnte uns doch etwas wahnsinnig Wichtiges entgehen. Dabei essen wir irgendwann zwischendurch - meistens genervt, weil man sich schon wieder um dieses Mittagessen kümmern muss. Die Folge: Wir essen viel zu schnell, viel zu viel und meistens gar nicht das, was wir eigentlich gerne haben.
Was Sie tun können? Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten und versuchen Sie, jeden Bissen ganz bewusst zu genießen. Das schmeckt nicht nur viel besser, wir brauchen auch nicht annähernd so viel davon, um uns satt und glücklich zu fühlen.
Haben Sie Lust, gleich direkt an einer Genussübung teilzunehmen? Was Sie dazu benötigen: 5 Minuten, ein Stück Ihrer liebsten Nascherei und den folgenden Link:
5. Selbstliebe
Leider steht das Thema Essen für sehr viele Menschen in Zusammenhang mit dem eigenen Körperbild. Kaum ein Brötchen wird zwischen die Lippen genommen ohne den Gedanken “Ach, das wird man heute wieder auf der Waage sehen”. Dies führt dazu, dass wir unsere Ernährung mit negativen Gefühlen verbinden und sich niemals eine Zufriedenheit einstellen kann.
Was Sie tun können? Sie sind so viel mehr als Ihr Gewicht! Fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Dinge, die Sie an sich lieben und lernen Sie, Ihren Körper zu schätzen… ganz egal, wie perfekt er für andere aussieht!
Wie Sie Wut kochen können und Leidenschaft zubereiten
Nicht nur die Art und Weise wie wir essen, sondern auch was wir dabei zu uns nehmen steht im Fokus der Forschung von Ernährungspsycholog:innen (Althaus & Bermeitinger, 2012). Dabei spielen die einzelnen Inhaltsstoffe eine genauso wichtige Rolle wie die Wirkung von Farben, Gerüchen und Geschmäckern. Eine Gruppe von Köch:innen und Psycholog:innen rund um die Professorin Christina Bermeitinger hat beispielsweise versucht, Gefühle wie „Leidenschaft“ oder „Gemütlichkeit“ nachzukochen. Das dabei entstandene „Kochbuch der Gefühle“ zeigt zahlreiche Rezepte und spannende Erkenntnisse zu diesem Thema.
Veröffentlicht im Juni 2021
Werden Sie Teil unserer Mental Health Community und folgen Sie Instahelp´s Kanälen auf Social Media und Youtube, um nichts zu verpassen
Seien Sie dabei und werden auch Sie mental stark!
Das sollten Sie nicht verpassen!
- 06. Mai 2021: Neues Video zu Mental Health Matters -
- 13. Mai 2021: Neues Video zu Bewegung und Psychologie - JETZT ANSEHEN!
- 20. Mai 2021: Neues Video zu Ernährung und Psychologie - JETZT ANSEHEN!
- 30. Mai 2021: Neues Video zu Psychologischer Beratung - JETZT ANSEHEN!