Von: Lisa Riemann
Lesezeit: 3 Min
Aktualisiert am: 07.08.2025
Nico Langmann im Portrait

Dunkel und kalt ist es, die Fahrbahn voll Schnee. Eine typische Februar-Nacht in Tirol. Plötzlich – wie aus dem Nichts: Ein Auto blockiert die Straße. Die Fahrerin ist gezwungen auszuweichen, gerät dabei ins Schleudern, kommt von der glatten Fahrbahn ab und kollidiert mit einem Baum. Für den zwei Jahre alten Nico Langmann verändert sich von einer Sekunde auf die andere alles. In dieser Nacht wird seine Zukunft neu geschrieben.
„Dieses Jahr hatte ich 20 Jahre Jubiläum“, scherzt er, als er uns seine Geschichte erzählt. Dass es sich um ein Jubiläum der etwas anderen Art handelt, wird durch seinen Rollstuhl deutlich. „Meine Mama hat sich das Bein gebrochen, mein Bruder hat sich das Sprunggelenk angeknackst, und bei mir ist der Kindersitz so gebrochen, dass es mir die Wirbel auseinandergezogen hat. Dann haben mir die Einblutungen das Rückenmark abgequetscht“, beschreibt der Halb-Tiroler den Unfall.
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"Barrieren überwinden, nicht beseitigen"

Im Rollstuhl an die Weltspitze
"Der eine geht, der andere rollt. Aber pfeif' drauf, ist eh das Gleiche!"
Inklusion als oberstes Ziel
Aktuell auf Platz 30 der Weltrangliste der Rollstuhl-Tennisspieler, bereitet sich Nico auf sein nächstes Ziel, die Paralympics im August 2020, vor: „Jetzt trainiere ich mit Domi am selben Platz, wir spielen uns ein, sein Vater sagt mir genau dasselbe wie ihm, ohne das als besonders anzusehen.“ Sein nächst höheres Ziel: Einer der besten 8 Rollstuhltennisspieler zu werden, um beim Rollstuhltennis Grand Slam dabei zu sein. Und was passiert, wenn alles erreicht und die Sportkarriere zu Ende ist? „Ich kann mir gut vorstellen, in die politische Richtung zu gehen und mich als Behindertensprecher für gleiche Chancen einzusetzen“.
Das oberste Ziel? Inklusion, sowohl im Sport als auch im Leben: „Der eine geht, der andere rollt, aber Bälle schlagen müssen beide. Und im Leben ist es auch so. Der eine geht, der andere rollt, aber das Leben ist trotzdem gleich. Mir ist es wichtig, auch Menschen mit Beeinträchtigungen Mut zu machen – nach dem Motto: ‚Pfeif drauf, scheißt’s euch nicht an, ist eh das Gleiche‘.“
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Seit 2015 ist auch die Allianz Partner des sympathischen Rollstuhl-Tennisspielers.
Veröffentlicht am: 11.02.2020