Elektroautos: Pro und Contra auf einen Blick

Von: Allianz Redaktion
Lesezeit: 9 Min
Aktualisiert am: 21.08.2025

E-Autos mischen seit geraumer Zeit den Automarkt gehörig auf. Und die Zahlen zeigen: Immer mehr Menschen steigen auf E-Mobilität um. Andere wiederum stehen den Autos ohne Auspuff noch etwas skeptisch gegenüber. Was ist aber wirklich dran am E-Auto Trend? Werden Stromer schon bald unsere Straßen dominieren und sind sie wirklich ein Teil der Lösung, um Europa klimaneutral zu machen? Wir beleuchten deshalb die Vor- und Nachteile von E-Autos ganz genau. 

Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Kauf eines E-Autos. Weshalb ist das so? Ist es der Wunsch, dem Klimawandel entgegenzuwirken und mit gutem Gewissen Auto zufahren? Oder sind es die geringeren Betriebs- und Wartungskosten, Steuervergünstigungen und Förderungen? Wir werfen einen genauen Blick auf die einzelnen Vorteile von E-Autos. 

Ausschlaggebend für oder gegen den Kauf eines E-Autos sind oft die Kosten für das Aufladen. Ein Blick auf die aktuellen Kosten für Treibstoff bzw. Strom zeigt, dass in diesem Punkt die Elektroautos klar in Führung liegen. Am wenigsten zahlen Sie, wenn Sie Ihr E-Auto zu Hause laden. Das kostet Sie laut einer Analyse der Arbeiterkammer durchschnittlich 5,40 Euro für 100 Kilometer – basierend auf einem Strompreis von etwa 0,36 €/kWh und einem Verbrauch von rund 15 kWh/100 km.
Beim Laden an öffentlichen Ladestationen zahlt man je nach Tarif und Anbieter deutlich mehr: zwischen 7,50 und 11,85 Euro pro 100 Kilometer. Um Geld zu sparen, lohnt es sich, die verschiedenen Tarife der E-Mobilitätsanbieter genauer unter die Lupe zu nehmen.
Zum Vergleich: Derzeit müssen für 100 Kilometer mit einem Verbrenner zwischen 9,20 bis 10,80 Euro bezahlt werden – abhängig von Verbrauch und den aktuellen Treibstoffpreisen für Benzin und Diesel.

Fazit: Trotz der gestiegenen Strompreise kann das Laden von E-Autos weiterhin deutlich kostengünstiger sein als das Tanken von Verbrenner-PKWs – vor allem beim Laden zu Hause. 

Da in einem E-Auto kaum reparaturanfällige Bauteile verbaut sind, ist es auch weniger wartungsintensiv. Die Wartungskosten von E-Autos sind gegenüber von Benzinern somit wesentlich geringer. Auch werden von E-Autohersteller:innen häufig längere oder gar keine Intervalle für Services vorgeschrieben. Das reduziert die Wartungskosten weiter. Rund 30-40% können Sie durch den Umstieg auf ein E-Auto bei den Ausgaben für Wartungen einsparen. 

Zahnriemen, Zündkerzen, Bremsscheibe, Bremsbeläge, Luftfilter, Kupplung und, und, und. Die Liste an Verschleißteilen von Verbrenner-PKWs scheint unendlich zu sein. Jene von Stromern ist hingegen sehr kurz. E-Autos kommen ohne Getriebe, Lichtmaschine, Zahnriemen, Keilriemen und Schaltgetriebe aus. Auch Betriebsflüssigkeiten wie Motoröl, Kühlwasser, Getriebeöl braucht ein Stromer nicht.  Durch die Bremswirkung des E-Motors verschleißen auch die Bremsbeläge langsamer. Zudem sind Elektromotoren einfacher gebaut als Verbrennungsmotoren, das macht sie weniger wartungsintensiv und sie halten länger. 

Als klares Verschleißteil von E-Autos gilt die wiederaufladbare Batterie. Mit der Zeit nimmt die Akkukapazität ab und die Lebensdauer sinkt.

Besitzer:innen von E-Autos profitieren von den Vorzügen einiger Steuererleichterung. Für reine Elektrofahrzeuge ist weder die Normverbrauchsabgabe (NoVa), noch die motorbezogene Versicherungssteuer (Kfz-Steuer) fällig. Das reduziert automatisch die Unterhaltskosten eines E-Autos. Die NoVa ist einmalig zu entrichten und fällt an, wenn Sie sich in Österreich ein neues Fahrzeug kaufen, das noch nie zugelassen war. Die motorbezogene Versicherungssteuer wird mit der Haftpflichtprämie eingehoben und an das Finanzamt abgeführt. Für E-Autobesitzer:innen reduziert sich somit die monatliche Versicherungsprämie

Zusätzlich entfällt für E-Autos auch die Mineralölsteuer (MöSt). Diese ist Teil der Kraftstoffpreise an den Zapfsäulen und ist pro Liter Diesel und pro Liter Benzin fällig. 

Wer das elektrische Firmenauto auch für private Fahrten nutzen kann, spart zusätzlich auch noch beim Sachbezug. Der Sachbezug wird monatlich in Prozent der tatsächlichen Anschaffungskosten des Kfz berechnet. Für rein elektrische Fahrzeuge fällt der Sachbezugswert auf null. Für alle anderen Fahrzeuge beträgt der Sachwert 1,5 bis 2 Prozent. Von dem Entfall des Sachbezuges profitieren Sie auch, wenn Sie ein privates E-Auto haben und es beim Arbeitgeber unentgeltlich laden können. 

In vielen Städten Österreichs profitieren Sie mit einem Stromer von Parkplätzen, die für E-Autos reserviert sind. Damit hat das nervige Im-Kreis-Fahren auf der Suche nach einem Parkplatz ein Ende. Viele Gemeinden sehen für E-Autos außerdem für eine maximal zulässige Parkdauer kostenloses Parken in den Kurzparkzonen vor. In Wien z.B. ist kein Parkschein erforderlich, wenn das Fahrzeug in einer Ladezone nachweislich geladen wird. Ein klarer Vorteil von E-Autos, der auch noch Geld spart.
Die Regelungen sind nicht einheitlich in ganz Österreich. Deshalb ist es wichtig, die Beschilderung genau zu prüfen, um kein Bußgeld zu riskieren. 

Wer das eigene Zuhause mit einer Wallbox ausstattet, kann E-Autos komfortabel und kostengünstig in der Garage, im Carport oder auf einem Abstellplatz laden. Während Sie also abends bequem auf der Couch liegen, kann sich der Akku Ihres E-Autos sicher und schnell aufladen. Fürs Stromtanken unterwegs eine Ladestation aufzusuchen, ist damit in den meisten Fällen Geschichte. Für Verbrenner-PKWs schaut das natürlich anders aus. Leert sich der Tank, muss unterwegs eine Tankstelle aufgesucht werden. Mehr zum Thema " Tanken zu Hause" erfahren Sie in unserem Blogbeitrag "Unterwegs mit dem Elektroauto".

Ab 2035 dürfen innerhalb der EU nur noch neue Autos und leichte Nutzfahrzeuge zugelassen werden, die im Betrieb klimaneutral sind und keine klimaschädlichen Treibhausgase ausstoßen. Genau diese Vorgabe erfüllen E-Autos schon heute. Werden sich auf unseren Straßen in der Zukunft also bald nur mehr elektrobetriebene PKWs tummeln? Ganz so rasch wird das nicht passieren, weil zahlreiche Autohersteller die ursprünglich angekündigte Abkehr von Autos mit Verbrennungsmotoren bereits verschoben haben.

Denn bei Verbrennern sind Ausnahmen vorgesehen, wenn sie nachweislich klimaneutral mit E-Fuels betrieben werden. „Electric Fuels“ sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe, die mithilfe von erneuerbarem Strom, Wasserstoff und CO₂ produziert werden. 

Stichwort Reichweite: Um E-Autos uneingeschränkt alltagstauglich zu machen, ist die Autoindustrie intensiv damit beschäftigt, den Stromverbrauch zu minimieren. Einen wichtigen Part übernimmt dabei die Aero-Effizienz. Fließende Formen und tropfenförmige Karosserien versprechen, den Verbrauch zu reduzieren. 

Für die einen ist ein E-Auto die perfekte Lösung, wieder andere sehen darin auch ein paar Probleme. Ist die Akkutechnologie ausgereift? Wo gibt es öffentliche Ladestationen? Wie lange dauert das Laden? Wir beleuchten die Nachteile von E-Autos im Detail.

Elektroautos galten lange Zeit als teure Alternative zu Verbrennern. Batterie und Antriebstechnik sind zwar nach wie vor kostenintensiv, doch die Preise für E-Autos sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Durch den Markteintritt neuer Hersteller vor allem aus China und technologische Fortschritte sind mittlerweile viele Modelle preislich durchaus konkurrenzfähig mit vergleichbaren Verbrennern.

Auch der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos wächst stetig. Immer mehr Leasingrückläufer und junge Gebrauchtwagen kommen auf den Markt, wodurch die Einstiegshürde für Privatpersonen weiter sinkt. Dadurch können sich die Anschaffungskosten deutlich reduzieren und machen den Umstieg auf Elektromobilität auch leistbarer als noch vor wenigen Jahren.

Und nicht zu vergessen: In Österreich profitieren Käufer von E-Autos von staatlichen Förderungen, wie etwa dem Umweltbonus und der Befreiung von der NoVA. 

E-Autos gelten aktuell als die perfekten Stadtflitzer und Zweitautos. Lange Autobahnstrecken oder mehrstündige Autofahrten in den Urlaub zu zurückzulegen ist mit einigen Modellen nach wie vor schwierig. Grund ist die begrenzte Reichweite. Viele Modelle erreichen jedoch schon Reichweiten von bis zu 600 Kilometern und finden somit auch Verwendung als vollwertige Erstfahrzeuge.

Die Reichweite reduziert sich aber rasch, sobald Klimaanlage oder Heizung auf Hochtouren laufen. Die Witterungsbedingungen und letztlich auch der individuelle Fahrstil haben großen Einfluss auf die Reichweite.

Was im Winter noch erschwerend hinzukommt ist, dass es bei der Fahrt nicht nur alle Autoinsass:innen gerne warm haben, sondern auch die Batterie. Bei 20 bis 40 Grad kann der Akku seine volle Energie-Kapazität ausschöpfen. Je größer der Akku und je niedriger die Temperaturen, umso mehr Leistung muss das E-Auto zum Erwärmen des Akkus aufwenden. Wer vorwiegend Kurzstrecken fährt, wird im Winter die reduzierte Akkuleistung spüren. Auch eine um bis zu 30 Prozent reduzierte Reichweite ist bei E-Autos im Winter keine Seltenheit. 

Aber dank der raschen technologischen Entwicklung ist eine höhere Reichweite nur noch eine Frage der Zeit. Batterien, die über 1.000 Kilometer Reichweite schaffen, sollten in wenigen Jahren Serienreife erlangen.

Für Besitzer:innen von Verbrennerautos ist es in Österreich wohl ein Leichtes, eine Tankstelle zu finden, bevor das Auto auf der Straße liegenbleibt. Der E-Mobilität wird in Sachen Ladeinfrastruktur jedoch große Ausbaufähigkeit vorgeworfen. Im Vergleich zu klassischen Benzin- und Diesel-Tankstellen ist das teilweise durchaus nachvollziehbar.

Fakt ist aber auch, dass die E-Ladepunkte in Österreich laufend ausgebaut werden. Mit Stand Juni 2025 gab es in Österreich rund 31.600 öffentliche Ladepunkte. Entlang Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen befindet sich mindestens alle 80 Kilometer eine E-Ladestation. Auch bei vielen Gasthäusern, Baumärkten und Supermärkten finden Sie Lademöglichkeiten für E-Autos, die zum Teil (noch) kostenlos sind. 

E-Autos gelten als umweltfreundlich. Das konnten wir durch die klare Emissionsfreiheit im Betrieb bereits als Vorteil verbuchen. Bei einem Blick in das Innere einer E-Autobatterie kommen jedoch einige Nachteile ans Licht: Für die Herstellung einer Batterie werden die Rohstoffe Lithium, Mangan, Nickel, Kobalt und Graphit benötigt. Beim Abbau dieser Rohstoffe wird je nach geografischem Vorkommen immer wieder Kritik an der Einhaltung sozialer, arbeitsrechtlicher, gesundheitlicher oder ökologischer Standards laut. Viele Auto- und Batteriehersteller arbeiten deshalb an alternativen Lösungen wie der Natrium-Ionen-Technologie, die gänzlich oder zum Teil ohne diese teuren Rohstoffe auskommen. 

Mit der zunehmenden Beliebtheit von E-Autos wird die Thematik um die Weiterverwendung und Entsorgung der E-Autobatterien wichtiger. Aktuell gehen Hersteller bei der Batterie von einer Lebensdauer von 8 bis 10 Jahren aus. Danach können Sie jedoch im sogenannten Second Life noch weiterverwendet werden. Außerhalb des E-Autos und damit als stationärer Speicher verlängert sich die weitere Anwendungsdauer einer Autobatterie um 10 bis 12 Jahre. Erst danach ist sie aus heutiger Sicht ein Fall für die Entsorgung. Durch das Batterierecycling werden die einzelnen Materialien zurückgewonnen. Das ist aufwendig und kostspielig. Je mehr E-Autos jedoch verkauft werden, umso größer wird die Industrie rund um das Recycling von E-Autobatterien. 

Tanken ist eine Notwendigkeit, die einem jedoch nicht viel Zeit rauben soll. Öffentliche E-Ladestationen verfügen über eine Ladeleistung von 11 bis 22 kw. Gehen wir von einer Ladeleistung von 11 kW aus, dauert das Volltanken eines E-Autos mit einer 40 kWh-Batterie bis zu 4 Stunden. In der Praxis wird aber kaum vollgetankt, weil die meisten ihr E-Auto an öffentlichen Ladestationen nur zwischendurch tanken. Außerdem soll der Ladestand nie unter 20% liegen, um  der Batterie nicht zu schaden. Wer vollen Komfort beim Tanken will, der investiert in eine Wallbox, die Ladestation zu Hause. 

Um das Laden zu beschleunigen, gibt es mittlerweile auch viele Schnellladestationen, die über eine Leistung von 50 bis 150 Kilowatt verfügen. Bei sogenannten Hyperchargern mit bis zu 400 kW kann man sogar in 5 Minuten 100 km Reichweite tanken. Vorausgesetzt, das Fahrzeug unterstützt diese Ladeleistung. Derzeit wird schon fleißig an der Entwicklung von Feststoffbatterien und Super-Akkus gearbeitet, die eine Vollladung in 10 Minuten versprechen.

Die Autoindustrie hat bereits seit einigen Jahren mit Problemen in den Lieferketten zu kämpfen. Der Mangel an Chips und Rohstoffen führen nach wie vor zu längeren Lieferzeiten. Wer an den Kauf eines E-Autos denkt, sollte sich also je nach Hersteller und Modell auf Wartezeiten von bis zu 12 Monaten und fallweise auch mehr einstellen. 

E-Autos verbessern die Lebensqualität durch ihre geringe Geräuschemission – ein klarer Vorteil gegenüber lauten Verbrennern. Aber gerade im Stadtverkehr kann diese Ruhe zur Gefahr werden, weil herannahende Fahrzeuge von Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und sehbehinderte Personen oft zu spät bemerkt werden.
Deshalb schreibt die EU seit Juli 2021 vor, dass alle neu zugelassenen Elektro- und Hybridautos mit einem Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) ausgestattet sein müssen. Dieses erzeugt bei Geschwindigkeiten bis 20 km/h und beim Rückwärtsfahren ein künstliches Fahrgeräusch, das dem eines Verbrenner-Motors ähnelt.
Die Sounds können von den Herstellern individuell gestaltet werden – Hauptsache, sie warnen zuverlässig. Eine Deaktivierung ist nicht mehr möglich. Damit bleibt auch die Elektromobilität sicher.

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Veröffentlicht am 13. Oktober 2022