Von: Allianz Redaktion
Lesezeit: 5 Min
Aktualisiert am 23.07.2025
Wechselkennzeichen in Österreich
Alle Fakten im Überblick

In Österreich haben Fahrzeughalter:innen mit mehreren Fahrzeugen die Möglichkeit, diese mit einem Wechselkennzeichen anzumelden. Fahrzeuge, die nur wenig oder nur zu bestimmten Zeiten genutzt werden (beispielsweise ein Wohnmobil im Sommer), müssen so nicht ständig an- und abgemeldet werden.
Was Sie bei der Anmeldung eines Wechselkennzeichens beachten müssen, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und welche Vorteile ein Wechselkennzeichen mit sich bringt, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.
Was ist ein Wechselkennzeichen?
Ein Wechselkennzeichen kann für bis zu drei Fahrzeuge genutzt werden. Sie können entweder ein neues Wechselkennzeichen anmelden, oder ein oder zwei Fahrzeuge zu einem bestehenden Kennzeichen hinzufügen. Zu beachten ist, dass immer nur eines der angemeldeten Fahrzeuge zur selben Zeit das Kennzeichen führen darf.
Wechselkennzeichen anmelden: Wie? Wann? Wo?
Die Anmeldung eines Wechselkennzeichens verläuft ähnlich wie die reguläre Anmeldung eines Fahrzeuges. Sie können ein Wechselkennzeichen bei der zuständigen Kfz-Zulassungsstelle Ihres Wohnbezirks anmelden. Dabei müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Alle Fahrzeuge müssen derselben Fahrzeugklassen angehören (z.B. Kraftwagen, Motorrad, Anhänger etc.)
- Die Kennzeichentafeln müssen dasselbe Format haben und auf alle Fahrzeuge passen
- Alle Fahrzeuge, auf die das Wechselkennzeichen angemeldet wird, müssen auf der Versicherungsbestätigung vermerkt werden
Jedes Fahrzeug, das Sie auf das Kennzeichen anmelden wollen, muss gesondert zugelassen werden. Pro Fahrzeug wird jeweils ein Zulassungsschein ausgestellt.
Wenn Sie eines der Fahrzeuge abmelden möchten, können Sie dies bei jeder Zulassungsstelle in Österreich tun.

Was braucht man für ein Wechselkennzeichen in Österreich?
Für die Anmeldung eines Wechselkennzeichens sind eine Reihe an Dokumenten erforderlich, die Sie der Kfz-Zulassungsstelle vorlegen müssen:
- Amtlicher Lichtbildausweis
- Versicherungsbestätigung
- Nachweis des Hauptwohnsitzes (wird von der Zulassungsstelle kostenpflichtig durchgeführt)
Außerdem müssen Sie als Genehmigungsnachweis eines der folgenden Dokumente erbringen:
- Typenschein
- Einzelgenehmigung
- Nachweis für die Zulassung
- eine gültige Übereinstimmungsbescheinigung
- Datenauszug aus der Genehmigungsdatenbank bei Fahrzeugen mit EG-Betriebserlaubnis
- das bei der letzten Zulassung erstellte Fahrzeug-Genehmigungsdokument
Sollte es Ihnen nicht möglich sein, die Anmeldung persönlich durchzuführen, können Sie sich per Vollmacht vertreten lassen. Diese muss von Ihrer Vertretung bei der Zulassungsstelle vorgelegt werden.

Wie hoch sind die Kosten für ein Wechselkennzeichen in Österreich?
Die Anmeldung eines Wechselkennzeichens ist auch mit einigen Kosten verbunden. Diese fallen an für die Zulassung der Fahrzeuge, die Kennzeichentafeln, die Begutachtungsplaketten sowie die Scheckkartenzulassungsscheine der Fahrzeuge.
Zur Bestätigung Ihres Wohnsitzes wird außerdem eine Abfrage des Zentralen Melderegisters durchgeführt. Die Kosten dafür (1,10 Euro) werden ebenfalls an die Antragsteller:innen verrechnet.
Die Kosten für die Zulassung betragen pro Fahrzeug 243,60 Euro und setzen sich aus dem Behördenanteil (178 Euro) und der Bearbeitungsleistung (65,60 Euro) zusammen.
Für Wechselkennzeichen unterscheiden sich die Kosten in Österreich je nach Fahrzeugtyp:
- Pkw und Lkw: 23 Euro
- Motorrad: 13 Euro
- Motorfahrrad: 8,50 Euro
- Anhänger: 11,50 Euro
- Zugmaschine: 11,50 Euro
Pro Fahrzeug benötigen Sie zudem eine Begutachtungsplakette (2,30 Euro), sowie bei Bedarf einen Scheckkartenzulassungsschein (29,50 Euro). Der Zulassungsschein in Papierform wird nicht extra verrechnet.
Versicherung für das Wechselkennzeichen: Kosten & weitere Fakten
Sowohl Haftpflichtversicherung als auch die motorbezogene Versicherungssteuer fallen nur für das Fahrzeug mit der höchsten Tarifprämie bzw. der höchsten Versicherungssteuer an. Die Höhe der Prämie hängt von Faktoren ab wie Alter, Marke, Modell und Motorleistung des Fahrzeugs, Ihrer Bonus-Malus-Stufe sowie Wohnbezirk und Alter der Versicherungsnehmer:innen.
Wird ein neues Fahrzeug mit einer höheren Prämie hinzugefügt, wird ab diesem Zeitpunkt die höhere Prämie verrechnet. Sollte das Fahrzeug mit der höchsten Prämie abgemeldet werden, wird die nächsthöhere Prämie verrechnet. Wird ein Fahrzeug mit einer niedrigeren Prämie abgemeldet bzw. hinzugefügt, verändert sich die Versicherungsprämie nicht.
Auch bei der Kaskoversicherung sparen Sie Kosten. Bei einer Teil- bzw. Vollkaskoversicherung bezahlen Sie nur für ein Fahrzeug die volle Prämie. Für alle weiteren Fahrzeuge, die auf dasselbe Wechselkennzeichen zugelassen sind, bezahlen Sie nur einen Teil.
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Was sind die Vor- und Nachteile eines Wechselkennzeichens?
Mit einem Wechselkennzeichen profitieren Sie von einer Reihe von Vorteilen, vor allem, was Kosten und Mobilität betrifft.
Vorteile Wechselkennzeichen
- Sie sparen Kosten bei den Kennzeichentafeln, da Sie für bis zu drei Fahrzeuge nur einen Satz Kennzeichentafeln benötigen.
- Da immer nur ein Fahrzeug in Betrieb ist, wird die Versicherungsprämie nur für ein Fahrzeug verrechnet.
- Dasselbe gilt für die motorbezogene Versicherungssteuer. Sie muss nur für das Fahrzeug mit der höchsten Steuer bezahlt werden.
- Die digitale Vignette ist nicht mehr an ein Fahrzeug, sondern an das Kennzeichen gebunden und kann für bis zu drei Fahrzeuge genutzt werden. Es ist also nicht mehr nötig, für jedes Fahrzeug eine Klebevignette zu kaufen.
- Im Gegensatz zu Saisonkennzeichen sind Wechselkennzeichen dauerhaft für alle Fahrzeuge gültig. Einem spontanen Urlaub steht somit nichts im Weg.
Nachteile Wechselkennzeichen
- Ein Wechselkennzeichen kann nicht für mehrere Fahrzeuge gleichzeitig genutzt werden.
- Die Fahrzeuge, die das Kennzeichen im Moment nicht nutzen, dürfen sich nicht auf öffentlichen Verkehrsflächen befinden. Sie müssen in einer Garage oder auf einem privaten Grundstück abgestellt werden.
- Ein Wechselkennzeichen kann nicht für Fahrzeuge unterschiedlicher Fahrzeugklassen genutzt werden.
- E-Fahrzeuge können nur zusammen mit anderen E-Fahrzeugen ein Kennzeichen nutzen.
Häufig gestellte Fragen zum Wechselkennzeichen
Mit einem Wechselkennzeichen können Sie dasselbe Kennzeichen für bis zu drei Fahrzeuge nutzen. Diese müssen derselben Fahrzeugklasse angehören und es darf immer nur eines der Fahrzeuge zur selben Zeit genutzt werden.
Nein, nur Fahrzeuge derselben Fahrzeugklasse (Kraftwagen, Motorrad etc.) können auf dasselbe Kennzeichen angemeldet werden.
Ein Wechselkennzeichen lohnt sich vor allem für Personen, die mehrere Fahrzeuge derselben Fahrzeugklassen besitzen, diese aber nicht gleichzeitig nutzen. Sollten Sie Fahrzeuge besitzen, die Sie nur wenig oder zu bestimmten Zeiten nutzen (z.B. Wohnmobil oder Cabrio für den Sommer), so lohnt sich die Anmeldung eines Wechselkennzeichens.
KFZ-Wechselkennzeichen können bis zu 12 Monate vorübergehend hinterlegt werden. Allerdings ist es nicht möglich, einzelne Fahrzeuge eines Wechselkennzeichens stillzulegen.