Grüne Versicherungskarte

Don’t Punsch & Drive!

Von: Allianz Redaktion / Lesezeit: 3 Min / veröffentlicht am 16.12.2014
Wer kennt das nicht in der „besinnlichsten“ Zeit des Jahres? Ein Punsch da, ein Glühwein dort. Kurz bevor man sich völlig erfroren auf den Heimweg machen möchte und einem der Geruch von Lebkuchen und anderen Weihnachtsleckereien nicht mehr aus der Nase geht, trifft man noch Freunde. Kurzerhand wird der eigene Plan über den Haufen geworfen, und man lässt sich rasch zu einem dritten, vielleicht sogar vierten alkoholischen Heißgetränk überreden. Auch wenn das Konsumieren von Punsch & Co meist ein freudiger Prozess über einen längeren Zeitraum ist – fahrtüchtig ist man nach einigen alkoholischen Getränken im Regelfall nicht mehr. Trotzdem setzen sich Herr und Frau Österreicher häufig hinter das Lenkrad. Schwere Unfälle sind die Folge.
Zusammen mit Kurt Benesch, einem der beiden Geschäftsführer des Allianz Kundenservices, wo unter anderem auch mehr als 440.000 Schäden pro Jahr bearbeitet werden, habe ich mir einmal genauer angeschaut, welche Auswirkung Alkohol auf Verkehrsunfälle hat. Dazu habe ich die von der WHO ermittelten Todesfallraten pro 100.000 Einwohner über 15 Jahre im Straßenverkehr analysiert. Der EU-Vergleich der Allianz zeigt ein überraschendes Ergebnis:
Italien weist mit 2,7 Prozent die niedrigste Alkohol-Todesfallrate bei Verkehrsopfern auf. Die Niederlande und Dänemark platzieren sich dahinter auf Rang 2 (jeweils 4,5 Prozent), gefolgt von Deutschland mit 8,7 Prozent. „Österreich liegt dabei mit 13,2 Prozent nur auf Position 13 und somit im Mittelfeld. Wir müssen in Zukunft alles daran setzen, dass diese Quote so schnell wie möglich sinkt“, meint Kurt Benesch dazu. Auf dem 28. und damit letzten Rang befindet sich Litauen, wo bei nahezu jedem zweiten Verkehrstoten (48,2 Prozent) Alkohol im Spiel war.
Ein Blick auf die beiden geschlechtergetrennten Ranglisten zeigt, dass nahezu jeder fünfte im Straßenverkehr tödlich verunfallte Österreicher (18,8 Prozent) aufgrund von Alkohol verunglückt, innerhalb der Europäischen Union sind es 22,1 Prozent. Bei den weiblichen Verkehrsopfern sind es 7,5 Prozent (EU: 11,1). Italien hat sowohl bei den männlichen (3,9 Prozent) als auch bei den weiblichen (1,5 Prozent) Todesfallraten die niedrigste Quote aufzuweisen. Interessant ist auch, dass die Differenzen zwischen Mann und Frau in den baltischen Ländern nahezu verschwindend gering sind. Eklatant: In der Slowakei sind Männer viermal öfter in Alkoholunfälle involviert als Frauen.
Das Thema Alkohol im Straßenverkehr und die daraus resultierenden Schadenfälle gehören auch zum täglichen Brot der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Allianz Kundenservice. Egal, ob im Schaden Schnellservice oder in den Fachabteilungen, dieses Thema sorgt des Öfteren für hitzige Debatten mit Kundinnen und Kunden, wie mir Kurt Benesch verrät. Eine der häufigsten Fragen dabei: Zahlt die Versicherung auch dann, wenn der Verursacher zum Schadenzeitpunkt alkoholisiert war?
Dabei ist es eigentlich recht einfach geregelt, denn die Kfz-Haftpflichtversicherung kommt immer für Schäden auf, die Dritten zugefügt werden – auch bei einer Alkoholisierung des Verursachers zum Unfallzeitpunkt: „In so einem Fall kann jedoch die Versicherung zumindest einen Teil der gesamten Schadensumme einfordern. Bis zu 11.000 Euro können vom Verursacher zurückverlangt werden, wenn dieser zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert war“, so Benesch. Übrigens: In der Kasko-Versicherung ist der Versicherer bei einer Alkoholiserung des Schadenverursachers im Regelfall leistungsfrei. Egal, ob Versicherungsschutz oder Unfallzahlen im Straßenverkehr. Egal, ob Sommer oder Winter. Egal, ob Punsch, Bier oder Wein. Alkohol und Autofahren passen einfach nicht zusammen! Und wer möchte nicht auch die nächste Punsch-Saison erleben …