Klimawandel Fakten

5 Fakten zum Klimawandel, die wir nicht ignorieren können

Von: Allianz Redaktion / Lesezeit: 4 Min / veröffentlicht am 22.03.2019

In den Köpfen mag der Klimawandel angekommen sein. Doch das Handeln macht den Unterschied. Mit gutem Beispiel voranzugehen und für das Thema Klimaschutz zu sensibilisieren, ist der Allianz als Partner des R20 Austrian World Summit natürlich ein besonderes Anliegen. Dass es diesen Einsatz dringend braucht, zeigt der Blick auf die Fakten:

 

 

Wussten Sie, dass 2018 das wärmste Jahr seit Beginn zuverlässiger Wetteraufzeichnungen in Österreich war? Zufall? Mitnichten, denn auf die Periode seit Übertritt ins neue Millennium entfallen 16 der 17 wärmsten Jahre. Wer seinen 41. Geburtstag noch nicht gefeiert hat, hat außerdem noch nie ein Jahr erlebt, das kühler ausfiel als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.

Dabei ist die Erderwärmung der vergangenen 60 Jahre nur durch menschlichen Einfluss erklärbar, da sich natürliche, klimarelevante Faktoren in diesem Zeitraum weitgehend konstant verhielten. Vom Menschen ausgelöste Veränderungen an der Atmosphäre verstärkten den Treibhauseffekt hingegen besorgniserregend intensiv: Aktuell erreicht die CO2-Konzentration den Höchstwert der vergangenen 800.000 Jahre.

Ändern wir unser Verhalten nicht, droht eine düstere Perspektive: Klimaforscher prognostizieren für ausgewählte Großstädte sogar einen Temperaturanstieg von bis zu 8° Celsius bis zum Ende dieses Jahrhunderts – ein Szenario, dem selbst eingefleischte Hitze-Fans wenig abgewinnen können. Dass US-Studien einen Zusammenhang zwischen extremen Wettereignissen und aggressivem menschlichen Verhalten herstellen, macht die Vorstellung noch beklemmender.

Aktuell verlieren vier von fünf der unter wissenschaftlicher Beobachtung stehenden Gebirgsgletscher an Masse. Die österreichische Berglandschaft ist von dieser Entwicklung nicht ausgenommen: Seit 1850 haben die Gletscher hierzulande mehr als 50% ihrer Fläche verloren. Der bekannteste, die Pasterze, ist zwar immer noch beeindruckende 8 km lang, doch verliert sie in Folge trockener Winter und extremer Hitzeperioden pro Jahr durchschnittlich 40 Meter an Länge. Seit 1850 ist die Eisfläche in der Mitte der Gletscherzunge außerdem um rund 300 Meter eingesunken: Das entspricht mehr als zwei Mal der Höhe des Südturms des Wiener Stephansdoms (136,4 Meter).
Damit verändert der Klimawandel nicht nur vertraute Landschaftsformen, sondern auch die Rahmenbedingungen für den Wintersport: Wer gerne auf Ski und Snowboard unterwegs ist, muss sich zunehmend sputen, denn selbst in den Schweizer Alpen hat sich die Schneesaison seit den 1970er Jahren um durchschnittlich 38 Tage verkürzt.

Der Klimawandel bringt nicht nur Mensch und Landschaft, sondern auch Flora und Fauna aus der Spur. Welche enormen Folgen die Erderwärmung auf Naturphänomene hat, lässt sich schon heute beobachten: Dass Apfelbäume durchschnittlich 13 Tage früher blühen als noch 1989, Bienenvölker starken Temperaturschwankungen und vermehrt auch Varroa-Milben zum Opfer fallen und Winterschläfer das natürliche Gleichgewicht durch frühzeitiges Erwachen ins Wanken bringen, sind nur einige Symptome der Erderwärmung.

Treten wir dem Klimawandel nicht entschlossen entgegen, müssen wir mit weiteren nicht gänzlich absehbaren Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenwelt rechnen: Laut World Wildlife Fund (WWF) könnten bis zu 50% aller Arten der bedeutendsten Naturregionen der Welt dem Klimawandel zum Opfer fallen.

Ins Wanken geraten mitunter auch die großen Waldsysteme der nördlichen Halbkugel. Für die Fichte – eine der wichtigsten Wirtschaftsbaumarten unserer Breiten – könnte die zunehmende Trockenheit sogar existenzbedrohend sein.

Schmelzende Eismassen werden nicht nur in Gebirgslandschaften zum Problem: Auch an den Polen schwinden Eisflächen in Folge des Klimawandels, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt. Wie stark er ausfallen wird, darüber sind sich ForscherInnen noch nicht einig: Was die Prognose für das Jahr 2100 anbelangt, schwanken die Zahlen zwischen 50 Zentimetern und zwei Metern. Damit droht niedrig gelegene Küstenregionen, die von 10% der Weltbevölkerung besiedelt werden, aber auch Metropolen wie Tokio und Singapur das gar nicht märchenhafte Schicksal von Atlantis.

Die Auswirkungen eines derart drastischen Anstiegs werden im Übrigen schon heute geborene Kinder erleben: Ob sie Miami als Urlaubsdestination oder als größtenteils überflutetes Gebiet kennenlernen werden, liegt nicht zuletzt in unseren Händen.

Versunkene Gebiete und veränderte Lebensräume zwingen nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt zur Reaktion – auch Menschen werden zu drastischen Schritten genötigt sein: ForscherInnen prognostizieren, dass in rund drei Jahrzehnten 140 bis 400 Millionen Klimaflüchtlinge auf der Suche nach einer neuen Heimat sein werden. Zum Vergleich: 2018 waren laut UNHCR rund 68,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.

Der Klimawandel mag nicht mehr völlig aufzuhalten sein, aber wie hart seine Folgen ausfallen, können wir beeinflussen. Deshalb zeigt die Allianz mit weltweiten Initiativen sowie an der Seite von R20-Initiator Arnold Schwarzenegger Flagge. Wir freuen uns, Sie an Bord zu wissen!

PS: Wussten Sie, dass Sie als Allianz Kundin oder Kunde schon einiges zum Klimaschutz beitragen? Was genau, erfahren Sie in unserem nächsten Beitrag.