- Weltweiter Anstieg der Versicherungsprämien 2024 um 8,6 % (EUR 557 Milliarden)
- In Österreich solides Wachstum um 7,0 % – Lebensversicherung verzeichnet wieder Zuwächse
- Ausblick: Global steigendes Absicherungsbedürfnis sorgt langfristig für stabile Entwicklung
Allianz Global Insurance Report 2025
Solides Wachstum in Österreich
Die Gesamtbeitragseinnahmen des österreichischen Versicherungsmarkts beliefen sich 2024 auf EUR 23,5 Milliarden Euro (+7,0 %). Während sich das Wachstum in der Sachversicherung nach dem außerordentlichen, inflationsgetriebenen Anstieg im Vorjahr (+22,4 %) mit einem Plus von 5,9 % auf hohem Niveau normalisierte, erzielte die Krankenversicherung mit 10,8 % einen starken Zuwachs. Ihr Anteil an den Gesamteinnahmen bleibt mit 13,5 % jedoch weiterhin gering.
Daniel Matić, CEO der Allianz Österreich, unterstreicht: „Das anhaltende Wachstum des österreichischen Versicherungsmarktes zeigt, wie hoch das Bedürfnis nach Sicherheit und Verlässlichkeit in unserer Gesellschaft ist. Besonders erfreulich ist, dass die Lebensversicherung nach einer längeren Phase der Stagnation wieder Zuwächse von 7,8 % verzeichnen konnte. Mit Prämieneinnahmen von EUR 5,5 Milliarden liegt das Marktvolumen allerdings auf dem Niveau der Jahrtausendwende vor 25 Jahren. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, das Vertrauen in die private Vorsorge nachhaltig zu stärken und innovative Lösungen für die Zukunftssicherung unserer Kund:innen zu entwickeln.“
Versicherungsgeschäft weltweit auf dem Höhenflug
Weltweit war ein starkes Wachstum des Versicherungsgeschäfts zu verzeichnen. Die Lebensversicherung blieb das größte Segment mit Prämieneinnahmen von EUR 2.902 Milliarden, gefolgt von der Sachversicherung (EUR 2.424 Milliarden.) und der Krankenversicherung (EUR 1.682 Milliarden).
Die globale Lebensversicherung entwickelte sich mit einem Plus von 10,4 % besonders dynamisch. Hauptursache war hier der Anstieg der Zinsen, der vor allem in Nordamerika (+14,4 %) und Asien (+15,4 % in China) die Nachfrage nach Vorsorgeprodukten deutlich erhöhte (Westeuropa +7,1 %). Die Sachversicherung stieg um 7,7 %, angetrieben insbesondere durch Nordamerika (+8,2 %) während die Prämieneinnahmen in Westeuropa (+6,0 %) und Asien (+4,0 %) weniger stark zunahmen. Die Krankenversicherung wuchs weltweit solide um 7,0 %, getragen von einem besonders starken Anstieg in Asien (+12,6 %), wo der Bedarf an privater Vorsorge aufgrund niedriger Versicherungsdurchdringung und schwächerer staatlicher Gesundheitssysteme weiterhin hoch bleibt.
„Geopolitische Unsicherheiten und zunehmende Handelsspannungen könnten sich künftig belastend auf das Versicherungsgeschäft auswirken. Risiken ergeben sich dabei insbesondere durch schwächeres Wirtschaftswachstum, eine Verlangsamung des globalen Handels sowie erhöhte Kredit- und Marktrisiken. Gleichzeitig wächst in diesem unsicheren Umfeld auch das Interesse an umfassenderen Risikomanagement-Lösungen. Mittel- bis langfristig könnten jedoch insbesondere eine Fragmentierung der internationalen Finanzmärkte und eine geringere internationale Zusammenarbeit – etwa bei Klimaschutz, Cybersicherheit und Pandemievorsorge – dazu führen, dass sich die Versicherungskosten in diesen Bereichen spürbar erhöhen“, so Matić zur weltweiten Lage des Versicherungmarktes.
Ausblick: Wachstum durch steigendes Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz vor Naturkatastrophen
Der Allianz Global Insurance Report prognostiziert für das Jahr 2025 ein anhaltendes Wachstum des Versicherungsgeschäfts in Österreich und Europa, insbesondere im Bereich Sachversicherung. Treiber dafür sind steigende Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung sowie zunehmende Schäden durch Naturkatastrophen, was voraussichtlich zu höheren Prämien führen wird. Aktuell ist Europa – einschließlich Österreich – mit einer Versicherungsdurchdringung von 2,5 % in diesem Bereich deutlich geringer abgesichert als etwa die USA (4,4 %), weshalb ein Aufholprozess in den kommenden Jahren wahrscheinlich ist. Die Allianz erwartet daher ein jährliches Wachstum der europäischen Sachversicherung von 4,2 %.
In Österreich dürfte der Versicherungsmarkt in den nächsten zehn Jahres um durchschnittlich 2,8 % jährlich wachsen und damit leicht hinter dem nominalen BIP (+3,5 %) zurückbleiben. Die Krankenversicherung verzeichnet innerhalb Österreichs mit erwarteten 4,1 % pro Jahr das dynamischste Wachstum, gefolgt von Sachversicherungen (+2,6 %). Die Lebensversicherung kehrt zwar dauerhaft in die Wachstumszone zurück, bleibt aber mit einem erwarteten Plus von 2,0 % hinter anderen Segmenten zurück. Trotz der reifen Marktstruktur bietet Österreich weiterhin solides Wachstumspotential, insbesondere durch ein steigendes Bedürfnis nach Absicherung angesichts zunehmender Risiken wie Naturkatastrophen und demografischer Herausforderungen.
In absoluten Zahlen wird der weltweite Prämienpool in den nächsten zehn Jahren um EUR 5.319 Milliarden wachsen. Der größte Teil dieses Wachstums wird im Lebensversicherungsgeschäft (EUR 2.055 Milliarden) erzielt werden. Mehr als die Hälfte dieses zusätzlichen Prämienpools wird in Asien und China (EUR 1.071 Milliarden) generiert werden, mehr als in Nordamerika (EUR 416 Milliarden) und Westeuropa (EUR 351 Milliarden) zusammen. In der Schaden- und Unfallversicherung werden rund 40 % der zusätzlichen Prämien in Höhe von EUR 1.522 Milliarden aus Nordamerika stammen. In der Krankenversicherung werden zusätzliche Prämien in Höhe von EUR 1.743 Milliarden erwartet, die zum Großteil aus dem US-Markt stammen werden.
„Die Versicherungsindustrie bleibt eine Wachstumsbranche“, sagt Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Allianz. „Zum großen Teil speist sich dieses Wachstum aber aus politischem Nicht-Handeln: Ungenügende Anpassungsinvestitionen bescheren immer höhere Klimaschäden, verschleppte Reformen im Pensionssystem erfordern mehr Eigenleistungen. Auf Dauer ist die private Versicherungswirtschaft jedoch mit den Aufgaben eines gesellschaftlichen ‚Reparaturbetriebs‘ überfordert. Nur gemeinsam lassen sich die großen Herausforderungen der doppelten Transformation meistern.“
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